Dienstag, 20. April 2010

Nachtrag Oświęcim (Auschwitz)


Zu dem heute und den im vorletzten Beitrag geposteten Bilder möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen:

Die Gesamtfläche des Areals beträgt 40 km² und ist somit nur etwas kleiner als Salzburg Stadt. Die Lebenserwartung der inhaftierten Personen betrug durchschnittlich zwei bis drei Monate.

Das erste Bild im vorletzten Beitrag zeigt Teil I des Tötungslagers, indem u.a. der Lagerkommandant Hoess drei Jahre lang mit seiner Frau und fünf Kindern gelebt hat, nach seiner Versetzung nach Deutschland blieb seine Frau mit den Kindern dort, da sie sich weigerte diesen Ort zu verlassen. Hier waren u.a. Todeszellen, die Menschen-Versuchslabore von Doktor Mengele und die erste, noch immer erhaltene, Gaskammer untergebracht. Das heute gepostete Bild zeigt Teil II des Tötungslagers (Auschwitz-Birkenau). Hier waren 800 Personen in Baracken aus Holz (ursprünglich angefertigt für 25 Pferde) untergebracht, die sich bis zu den Bäumen im Hintergrund erstreckten, nur die vorderen Reihen sind erhalten. Am Ende des Lagers – dort wo die Bäumen zu sehen sind – befanden sich sechs große Gaskammeranlage, zwei Krematorien und mehrere Entkleidungsräume. Eine der Gaskammern wurde kurz vor Kriegsende von jüdischen Gefangenen durch geschmuggelten Sprengstoff zerstört, die anderen von den Nazis, kurz nach der Kapitulation gesprengt.

Das zweite Bild im vorletzten Beitrag zeigt die Toiletten im Waschraum des Tötungslagers Auschwitz-Birkenau, welche die Inhaftierten zwei Mal am Tag (Morgens und Abends) nutzen konnten. Das Wasser im Waschraum war von den Toiletten nicht getrennt und krankheitserregend. Da SS-Offiziere aus Angst vor Ansteckung diese Räume nicht betraten, fand in ihnen das einzige soziale Leben der Inhaftierten statt.

Das dritte Bild im vorletzten Beitrag zeigt eine der Baracken in Auschwitz-Birkenau von innen. Eines der Betten teilten sich zehn Personen, wobei um die oberen Betten gerungen wurde, da die Bretter oft einbrachen und die unten liegenden Personen leichter von den Wärtern gepeinigt werden konnten. Ein weiterer Grund waren die im oberen Bereich der Baracken angebrachten Schlitze für die Sauerstoffzufuhr und die Tatsache, dass die aufsteigende Wärme im Winter vor dem Erfrieren bewahrte.

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