Sonntag, 18. April 2010

Comeback

Am nächsten Tag brachen wir, nach einem kurzen Stadtspaziergang, in Richtung Serbien auf. Kurz nach der Grenze besuchten wir meine Cousine in Leskovac. Wir hatten weder Adresse, noch Telefonnummer und ich war das letzte Mal vor sieben Jahren zu Besuch. Nachdem wir sämtliche Straßen im betreffenden Stadtteil abgeklappert hatten und schon fast weiterfahren wollten, fanden wir die gesuchte Straße und tatsächlich war die gesamte Familie zu Hause. Nach der Begrüßung und nachdem alle den Schock über den spontanen Besuch verdaut hatten, zogen wir gemeinsam los. In einem Lokal trafen wir uns mit weiteren Freunden, alle in unserem Alter, und tranken Wein und Bier. Bevor wir weiterfuhren mussten wir natürlich noch die Grillspezialitäten (Pljeskavica) - für die Leskovac bekannt ist - ausprobieren.

Den folgenden Tag verbrachten wir in der eine Stunde entfernten Stadt Niš. Diese ist größer und besitzt die einzige Universität im Süden des Landes, weshalb viele junge Leute hier leben. Wir besuchten weitere Verwandte: Tante, Onkel und deren beide Töchter. Diesmal hatten wir eine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme und wurden im Stadtzentrum abgeholt. Es gab ein traditionelles Begrüßungsritual: süße, eingelegte Früchte und Wasser zum Nachtrinken.

Nach der Bewirtung mit türkischem Kaffee und Börek wurden wir von meinem Onkel enthusiastisch durch die Stadt geführt, besuchten eine orthodoxe Kirche (an der Messe wird stehend teilgenommen, kein Zölibat, Ikonenverehrung), um am Abend mit gefüllten Paprika und schwarzem Wein verköstigt zu werden. Die Nacht verbrachten wir im größten Zimmer der Wohnung – Gastfreundschaft par excellence.

Am nächsten Tag brachen wir nach dem Frühstück Richtung Belgrad auf. Eine meiner Cousinen begleitete uns, da sie in Belgrad lebt und nur übers Wochenende in Niš zu Besuch war.

Belgrad

In Belgrad leben die Riesen - nicht umsonst sind die Serben begnadete Basketballer. Noch in keiner Stadt sind uns so viele großgewachsene Menschen begegnet. Ansonsten ist zu sagen, dass Belgrad eine typische Großstadt ist und daher auch teuer. Ähnlich der Donauinsel wurde in Belgrad ein künstlicher See mit diversen Freizeitmöglichkeiten angelegt. Wir haben die Parkanlage Kalemegdan mitsamt Burg besichtigt, waren in einem edlen Kaffeehaus schlemmen und haben sämtliche Grillstationen abgeklappert, um Vergleiche zu ziehen.

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