Donnerstag, 3. Juni 2010

Mal anders






Angekommen in Hamburg und den Schock noch nicht ganz verdaut besuchten wir die Reeperbahn, tranken ordentlich und vergnügten uns den restlichen Tag mit den zahllosen Prostituierten.

Nein. Wir kamen in der edlen Hansestadt abends an, fuhren ins Zentrum, parkten, und spazierten die Elbe (danke Anna) entlang Richtung Bahnhof. Dort angekommen stürzten wir uns sogleich in einen gut sortierten Zeitschriften-Kiosk, bestaunten, das Österreich wahrlich überlegene Angebot -auch an qualitativen Magazinen- und versorgten uns mit lang ersehntem Lesestoff. Anschließend verließen wir Hamburg tatsächlich über die Reeperbahn, allerdings ohne zu trinken und auch ohne Begleitung.

Wir schliefen kurz vor Bremen auf einer Raststation.

Bremen ist ein kleines Städtchen, die Häuser sind mit äußerst viel Liebe zum Detail gebaut und für ihr Alter sehr gut erhalten. Als wir durch die Altstadt schlenderten, musste ich seltsamerweiße immer an Lebkuchen und kleine Zwerge denken, weshalb Bremen für mich ein märchenhafter Ort ist und das „Stadtmusikantenflair“ durch und durch ausstrahlt.

Nach eineinhalb Stunden Fahrt und einem Zwischenstopp in Groningen, gelangten wir nach Amsterdam. Die Schwierigkeit bestand darin eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Amsterdam ist dicht bebaut, von Kanälen durchzogen und nicht umsonst eine Fahrrad-Hochburg. Mit unserem Ungetüm hier einen unauffälligen Schlafplatz zu finden war unmöglich - ganz abgesehen davon kostet eine Stunde Parken ca. 3 EUR. Da unser Aufenthalt gerade noch in die Nebensaison fiel, konnten wir preislich einen zentralen Campingplatz verkraften (Camping Zeeburg 21€ inkl. Strom und Wifi). Erstaunlicher Weise erinnerten wir uns, dank unseres Aufenthaltes vor immerhin zwei Jahren an vieles, somit wurden die üblichen Touristenattraktionen ausgelassen und wir sahen uns abseits des Trubels um. Nach dem vierten Tag fuhren wir aufs Land und campten wieder wild, um die letzten Tage des Monats und gleichsam vor der Fähre, sparsam zu überbrücken.

Die grüne Insel

Gestern sind wir nach einer harten Nacht (die teuerste Fähre bisher und trotzdem sehr unkomfortabel, da laut) in Newcastle upon Tyne angekommen und schon von weitem sahen wir die berüchtigten Felsschluchten am Horizont ins Meer ragen. Der Grenzübergang funktionierte überraschend schnell. Weniger schnell gelingt es mir, mich an den Linksverkehr zu gewöhnen. Das Einfahren und verlassen von Kreisverkehren, das Auffahren auf Autobahnen, das Abbiegen auf Kreuzungen – alles das muss nicht neu erlernt, aber umgedacht werden. Ebenso Unvorteilhaft ist es, mit einem für den Rechtsverkehr entworfenen Fahrzeug, unterwegs zu sein: Beim Auffahren auf Autobahnen ist der Totewinkel gefährlich groß - vorallem ohne „mittleren Rückspiegel“ohne Beifahrer nicht zu empfehlen.


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